Sicher kennt das die Eine oder der Andere von Euch: Man entscheidet sich oder es „passiert“ einfach, dass man eine Familie gründet. Mit aller Kraft stürzen wir uns in die neue Situation, in die neuen Aufgaben. Und wenn wir dann das erste Mal rundherum schauen, entdecken wir, dass die kleine Schwester, die beste Freundin, die Jugendliebe plötzlich ein ganz anderes Leben führen als wir. Irgendwie hat man nie Zeit, wenn die andere kann, abends ausgehen ist sinnlos, weil dir um 21.00 Uhr der Kopf auf die Tischplatte fällt, egal wo du gerade bist.
Jetzt rund 30 später: Einige meiner liebsten Freundinnen sind nicht nur 10 Jahre jünger als ich, sondern haben auch noch 15 Jahre später mit dem Kinder kriegen begonnen. Also wieder nix mit „Parallelschwimmen“. Ihre Themen liegen zum Großteil lange hinter mir. Sie können jetzt nicht mehr ausgehen, wo ich längst wieder Lust und Zeit habe, das Tanzbein zu schwingen. Das wird der Liebe aber keinen Abbruch leisten. Und es ist auch hilfreich für mich als Großmutter, mich bei anderen über heutige Pädagogik up zu daten.
Bei mir war das meistens so verschoben, bis auf eine Ausnahme: Meine Kindergartenfreundin Lena war noch schneller als ich. Von ihr bekam ich den ersten Schwangerschaftstest geschenkt, schließlich war sie ja schon Profi:-) Und die vielen Stunden im Park bescherten mir dann irgendwann auf dem Weg eine weitere Herzensfreundin, mit der ich auch heute noch, nach 30 Jahren, einen feinen Austausch habe. Sie war die erste Oma unter uns. 3 Jahre lang schwärmte sie mir vor, wie schön diese ihre neue Rolle ist. Und ich war neidisch. Seit zwei Jahren schwärme nun ich der lieben Lena vor, wie beglückend das Omi sein für mich ist. Und ich bin sicher, sie war schon ein bisserl neidisch. Vor zwei Tagen hat sie mich um das Handarbeitsheft für Babystrickereien gebeten. Hurra!!! Bin ihr gleich vor Freude um den Hals gefallen. Bald werden wir wieder gemeinsam im Park sitzen, sie mit dem Kinderwagen und ich mit Florina auf der Schaukel.