IMG_0598 (2)Stillen – davon ist ja auch die Wissenschaft überzeugt –  ist  immer noch das Beste und Gesündeste für ein Baby und das Praktischste für die Eltern. Auch wenn es den Radius der Jungmama – in den ersten Wochen zumindest – eingrenzen kann. Erheblich sogar im Fall meiner Tochter Valerie, denn ihre süße Tochter weigerte sich vehement, die abgepumpte Muttermilch aus dem Fläschchen und also aus jemand anderes Hand zu trinken. Schwer genug für die Neoeltern, wenn in Krisensituationen meistens nur die Mama wirklich trösten kann. Aber auch das Babysitten der kleinen Enkel-Prinzessin durch die Oma ist da eine Herausforderung. Ein kleiner Erlebnisbericht vom „ersten Mal“. Schon als sie noch im neunten Monat schwanger war, erfuhr Valerie von ihrem ersten Arbeitstermin und fragte um meine Babysitter Dienste an. Nichts lieber als das! Schließlich bin ich verrückt nach Babys und sie würde dann ja schon 5 Monate alt sein. Der Termin kam näher, aber weder Flascherl noch Schnuller zählten zum Tröstungsrepertoir der kleinen Florina.

Treffpunkt 8.45 Uhr im Wiener Alten AKH. Das Baby wird nochmals gestillt und der Oma übergeben. Ich übernehme Kind im Wagerl, bespaße sie ein paar Minuten, sehe, wie müde sie ist und starte meine Runden durch die Innenhöfe. Nach 15 Minuten schläft sie friedlich, ich verlangsame meine Schritte, setzte mich schließlich auf eine Bank und lese. Nach einer Stunde wacht sie wieder auf, ist lustig und fidel, nach 2 ½ Stunden macht Mama Pause und kommt, um Futternachschub zu gewährleisten. Weil Flascherl is ja nicht…

Zu kleiner Abstand, wie sich bald herausstellt. Das liebe Tierchen blödelt mehr, als es trinkt, die Mama muss wieder zurück, vorher geht die Oma noch schnell aufs WC. Man kann ja das Wagerl nur schwer mitnehmen und ein ebenerdiges Behinderten WC konnte ich davor nirgends finden auf dem Campus. Auch seltsam irgendwie.

Wieder flaniere ich mit der Prinzessin von Hof 2 zu Hof 8, leider fängt sie schon bald an zu weinen. Und hört nicht wieder auf, obwohl ich sie auf den Arm nehme, wiege, singe, tanze, was auch immer mir einfällt. Die Windel ist frisch, es wird doch nicht noch Hunger sein? Also führe ich mit der einen Hand den Wagen, trage in der anderen das Baby und pausiere nur, um wie vereinbart, Valerie zu verständigen. Sie gibt ihren Studenten einen Arbeitsauftrag, kommt runter, legt das süße Kind an – das dreimal kräftig schluckt und dann zu blödeln anfängt. Ok, war kein Hunger, na wenigstens was, den Rest schaffe ich auch. Für alle Fälle hole ich mir noch eine Sondererlaubnis für Schnullereinsatz im äußersten Notfall. „Ja, von mir aus“ sagt meine liebe Tochter, „wenn es echt nicht anders geht. Ich glaub halt, ich hab gar keinen mit.“ Aber ich;-) – ausgekocht und sauber verpackt, für alle Fälle eben und nur mit elterlichem OK.

Wieder drehe ich meine Runden, die Kleine ist schon wieder müde, die Hysterie steigt,  da findet sie den Daumen dann oft nicht. Nun packe ich ihn also aus, den kleinen Gummi-Tröster und stecke ihn ihr in den Mund. Und siehe da, die Flascherlverweigerin findet ihn interessant, ist abgelenkt und beginnt dran zu nuckeln. Nach kurzer Zeit ist sie ganz ruhig und entspannt und ich kann den Schnuller flux gegen ein kleines Kuscheltier austauschen. Noch ein paar Minuten später schläft sie nochmal kurz ein. Als Mama nach 5 Stunden fertig ist, bin ich es auch. So viel bin ich schon lange nicht rumgelaufen. Und ich hatte schon ganz vergessen, wie sich diese Rundumverantwortung anfühlt. Alles ist friedlich und erleichtert sind wir wohl alle drei, dass das erste Mal ganz gut geklappt hat. Und den kleinen Schnullertrick müssen wir der Mama ja nicht gleich brühwarm eingestehen.

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