Letzte Woche hatte ich Geburtstag, un-praktischerweise an einem Freitag. Da arbeitet mein Mann Johannes lange und selber wollte ich nicht kochen an meinem Geburtstag. Das traditionelle Geburtstagsessen bei meiner Mutter, jetzt auch unsere Urtschi, war erst für Samstag geplant, wenn alle frei haben. Da hatte meine Tochter Valerie die liebe Idee, Johannes und mich zu ihnen nach Hause einzuladen auf ein Bio-Beiried aus dem Rohr. Fleisch gibt es in unserer Familie nämlich nur mehr dann, wenn es keinesfalls aus Massentierhaltung und konventioneller Fütterung stammt. Jetzt gibt es sicher einige, die meinen, das wäre zu hypersensibel oder gar hysterisch. Weil es „sind ja nur Tiere“. Tja, auf diesen Teilaspekt hier einzugehen, das wäre wohl zu lang. Wer sich mehr für das Thema interessiert, dem empfehle ich das wunderbare Buch „Tiere essen“ von Jonathan Safran Foer. Aber alleine die folgende Frage reicht doch aus für ein Umdenken: Warum sollten wir Menschen uns Fleisch einverleiben, dass voll mit Antibiotika und anderen Medikamenten ist? Dann doch lieber nur halb so oft, dafür aber wirklich gut.
Johannes fabriziert also am Donnerstag Abend meine Lieblingstorte, ich fahre am Freitag Nachmittag zu Enkelprinzessin, Valerie und Michi. Kaum sieht Florina die Tortenbox, jauchzt sie freudig „Torte!!“ und will sich gleich zum Essen bereit machen. Valerie erklärt ihr, dass es die erst nach dem Essen gibt, weil die Omi heute Geburtstag hat. „Geschenke“ erklärt Florina darauf hin ganz verständig und in voller Klarheit. Ein paar Mal am Nachmittag sieht sie dann noch auf den Balkon nach, ob sie eh noch da ist. „Torte“ sagt sie dann beruhigt und wir vertrösten sie nochmals auf später. Dann singt sie plötzlich „appy birday“! Und das Kirschenomaherz schmilzt dahin wie nix!