Als ich ein Kind war, in den 60er Jahren, da tat sich gerade besonders viel in Sachen Raumfahrt, all die Apollos u.a. starteten in den unendlichen Raum. Niemals werde ich die Mondlandung im TV vergessen. Wir hatten schon früh ein Fernsehgerät. Da lag ich damals im Wohnzimmer auf dem Teppich vor dem Apparat, hinter mir die Eltern am Esstisch und wie gebannt verfolgten wir alle das aufregende Geschehen.
Kein Wunder, dass ich mich dann für Raumschiff Enterprise begeisterte und selbst Astronautin werden wollte. Als ich diesen Berufswunsch mit 11 Jahren äußerte, waren die Antworten beinahe unisono: „Das geht nicht, Frauen können nicht Astronautin werden, das ist ein Männerberuf.“ Riesenenttäuschung bei mir, ich gab den Berufswunsch auf. Als in den 1980er Jahren die erste Frau ins All flog, war ich schon Mehrfach-Mama und der Traum nicht mehr aktuell. Aber ich freute mich riesig, dass SIE nicht aufgegeben hatte.
Unlängst rief mich die geliebte Enkelprinzessin an und erzählte ganz stolz: „Omi, ich habe eine Bank für den Garten bekommen. Die habe ich jetzt selber zusammengeschraubt, mit dem großen Schraubenzieher!“ „Wow,“ bewunderte ich sie natürlich gleich, „du bist schon so geschickt, toll hast du das gemacht!“ Ihre Antwort: „Du, ich glaub, ich bau‘ mir mal ein Haus!“
Was soll ich sagen, ich bin begeistert über ihr Selbstvertrauen und die Selbstverständlichkeit, in der sie aufwächst. Auch wenn es sie immer noch gibt, die „Gläserne Decke“, auch wenn es an vielen Orten, in vielen Berufen noch schwierig ist, können Mädchen heute all‘ das lernen, was den früheren Generationen oft verwehrt war. Hoffentlich entwickeln viele, viele den Mut dazu!